Traditionelle chinesische Medizin

Traditionelle chinesische Medizin und ihre Möglichkeiten - ein Ratgeber

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine Heilkunst, deren Ursprung in China liegt. Allerdings spielt der Begriff in Asien kaum eine Rolle. Er ist stattdessen in Abgrenzung zu anderen traditionellen Heilmethoden entstanden. Meistens wird sie mit Akupunktur in Verbindung gebracht. Doch es gibt eine Vielzahl von Behandlungsmethoden in der TCM, von denen nachfolgend einige vorgestellt werden.


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Was ist TCM?

Der Begriff Traditionelle Chinesische Medizin umfasst alle heilkundlichen Verfahren in Theorie und Praxis, die sich in den vergangenen 2000 Jahren in China entwickelt haben. Die TCM ist nicht allein auf China begrenzt. Stattdessen reicht das Verbreitungsgebiet weit in den ostasiatischen Raum, unter anderem bis nach Vietnam, Japan und Korea, wobei sich in Ländern ausserhalb Chinas spezielle Varianten entwickelt haben.


Die Säulen der traditionellen chinesischen Medizin

Die TCM setzt sich im Wesentlichen aus fünf Säulen zusammen:

  • Bewegung und Koordinationsübungen, zum Beispiel Qi Gong
  • Ernährung, die nicht als Nahrungsaufnahme, sondern als die die Gesundheit erhaltende Arznei aufgefasst wird
  • Massagen, zum Beispiel Shiatsu
  • Akupunktur, Akupressur und Moxibustion
  • Arzneimittel, deren Fokus auf der chinesischen Arzneimittel-Therapie (CAT) und auf chinesischen Kräutern liegt

Manchmal wird die traditionelle chinesische Medizin auch in sieben Säulen unterteilt, was in Anlehnung an die sieben Stufen des Heilens geschieht. Diese sieben Säulen sind Meditation, Atmung, Bewegung, Ernährung, Massage und Bäder, Akupunktur und Moxibustion sowie die Chirurgie. Unabhängig vom jeweiligen Modell spielt der Geist die wichtigste Rolle innerhalb der TCM. Dabei geht es weniger um den meditativen Aspekt, sondern vielmehr um die Fähigkeit, flexibel auf veränderte Situationen zu reagieren, durch Loslassen, Annehmen und Einlassen. Alle weiteren Massnahmen und Behandlungsmethoden innerhalb der Traditionellen Chinesischen Medizin sind dem Geist nachgeordnet.

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Traditionelle Chinesische Medizin: Das Gleichgewicht von Yin und Yang

Yin und Yang sind nach traditioneller chinesischer Lehre die polaren, sich gegenseitig ergänzenden und bedingenden Kräfte, die die Lebensenergie Qi beeinflussen, die in Energiebahnen fliesst, den sogenannten Meridianen. Wird das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang gestört, gerät auch das Qi ins Stocken, woraus sich Krankheiten entwickeln können. Yin und Yang werden bestimmte Merkmale zugeordnet. Während das Yang als männliches Prinzip beispielsweise den Tag, das sich energetisch Entfaltende, Licht, Sonne, Hitze, Vitalität, Aktivität und Erregung symbolisiert, steht das Yin für das weibliche Prinzip, für die Nacht, den Mond, für Kühlendes, Bewahrendes, für Ruhe und Erde.

Dementsprechend können manche Krankheiten der jeweiligen Yin- oder Yang-Qualität zugeordnet werden. Yin-Krankheiten zeichnen sich durch Langsamkeit, Schwäche oder Kälte aus. Im Gegensatz dazu weisen Yang-Krankheiten Merkmale wie Überhitzung, Übertreibung und Stärke auf. Aufgabe eines Arztes ist nun, dieses zwischen Yin und Yang herrschende Ungleichgewicht wieder ins Lot zu bringen.

Dieser Therapieansatz der Traditionellen Chinesischen Medizin ist geeignet, alle Erkrankungen und Beschwerden unterstützend zu behandeln. Das gilt auch für eine ganze Reihe von Erkrankungen, die in vor allem westlichen Industrienationen weit verbreitet sind. Dazu gehören Allergien, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, Störungen des Verdauungssystems, Rückenschmerzen, chronische Schmerzen, Gelenkprobleme, rheumatische Erkrankungen und Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Herpes oder Akne.


Behandlungsmethoden in der traditionellen chinesischen Medizin

In der TCM kommen verschiedene Methoden zur Anwendung, unter anderem Akupunktur, das Schröpfen mit Schröpfgläsern, die Moxatherapie sowie die Wärme- und Kühltherapie.

Traditionelle Chinesische Medizin: Akupunktur

Die Akupunktur ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin, bei der Nadeln in fest definierte Punkte des Körpers eingebracht werden. Neben der allgemeinen Akupunktur gibt es spezielle Teilbereiche, unter anderem die Schädelakupunktur, die Ohrakupunktur sowie die Hand- und Mundakupunktur. Mit den bei der Akupunktur verwendeten Nadeln können Qi-Blockaden gelöst und der Fluss des Qi gefördert werden. Ziel einer Akupunktur ist, innere Harmonie und das Gleichgewicht zu finden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden wiederherzustellen.

Akupunkturnadeln gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Auf diese Weise werden die unterschiedlichen Ansprüche von Ärzten und Therapeuten bedient. Akupunkturnadeln variieren bezüglich der Stärke sowie der verwendeten Materialien. Manche sind unbeschichtet und aus chirurgischem Stahl gefertigt. Andere wiederum haben einen Griff aus Kupfer, Silber oder Kunststoff und sind mit oder ohne Führungsröhrchen ausgestattet. Darüber hinaus gibt es auch Dauernadeln, die für mehrere Stunden oder Tage in die Haut eingebracht und mithilfe eines atmungsaktiven Pflasters befestigt werden. Welche Akupunkturnadeln die besten sind, ist eine Frage der verschiedenen Lehren sowie persönlicher Vorstellungen und Gewohnheiten. Es kann hilfreich sein, verschiedene Nadeltypen auszuprobieren und zu testen, welche am besten in der Hand liegt.

Nach dem Einstich der Akupunkturnadeln können sich unterschiedliche Empfindungen einstellen. Typisch sind ein leichtes Taubheits- oder Schweregefühl, eine Wärme- oder Kältenentwicklung am Einstichpunkt, ein leichtes Kribbeln oder auch ein dumpfer Druck. Die Reaktionszeit kann sehr unterschiedlich ausfallen. Manchmal tritt bereits nach wenigen Minuten oder Stunden eine Besserung ein. Manchmal sind auch mehrere Sitzungen notwendig.

Traditionelle Chinesische Medizin: Schröpfen mit Schröpfgläsern

Beim Schröpfen werden sogenannte Schröpfgläser beziehungsweise Schröpfköpfe auf die Haut aufgesetzt. Schröpfgläser gibt es mit verschiedenen Durchmessern und in unterschiedlichen Varianten. Die Schröpfgläser sind entweder aus hitzebeständigem Glas gefertigt oder mit einem Gummiball zum feuerlosen Schröpfen versehen. Damit die Schröpfglaser auf der Haut haften, wird Unterdruck beziehungsweise ein Vakuum erzeugt. Das geschieht entweder mit hochprozentigem Alkohol, zum Beispiel mit einem in Spiritus getränkten Wattebausch, der im Glas entzündet wird. Bei der zweiten Variante wird der Unterdruck mithilfe von Vakuumpumpen erzeugt, beispielweise mit einem auf dem Glas befindlichen Gummiball. Ist der Unterdruck hergestellt, wird das Glas auf die Haut aufgesetzt. Durch den Unterdruck saugt es sich auf der Haut fest.

Die Dauer der Behandlung beträgt ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten. Durch die Saugwirkung werden die Reflexzonen aktiviert und die inneren Organsysteme und Organe angeregt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird das durchblutungssteigernde trockene Schröpfen meistens bei Leere-Zuständen angewandt, wenn sich das Yin im Ungleichgewicht befindet.

Neben dem trockenen Schröpfen gibt es auch das blutige Schröpfen. Dazu werden die betroffenen Hautstellen leicht angeritzt, bevor das Schröpfglas aufgesetzt wird. Durch die Saugwirkung füllt sich das Glas mit Gewebewasser und Blut. Ist es etwa zu einem Drittel gefüllt, wird es vorsichtig entfernt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin kommt das blutige Schröpfen in Zuständen der Fülle zur Anwendung, wenn das Yang ins Lot gebracht werden soll.

Mit Schröpfen werden ganz verschiedene gesundheitliche Probleme behandelt. Meistens werden Schröpfgläser am Rücken, an den Armen und Beinen eingesetzt, um Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.

Traditionelle Chinesische Medizin: Moxatherapie

Die Moxatherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin, bei der Akupunkturpunkte oder auch ganze Körperbereiche mit Wärme behandelt werden. Eingesetzt wird die Moxatherapie insbesondere bei Erkrankungen mit Yin-Charakter. Es gibt verschiedene Utensilien für die Durchführung der Moxatherapie, zum Beispiel Moxa-Rollen, Moxa-Balsam oder den Tiger Wärmer zur Behandlung von Hautflächen oder Punkten.

Die Moxatherapie wird angewendet, wenn es darum geht, dem Körper Wärme und Energie zuzuführen. Beispiele sind ein starker Yang-Verlust als Folge von chronischem Durchfall oder Schwächezuständen, oder nach langjährigen chronischen Erkrankungen. Für die Moxibustion wird Moxakraut, bei dem es sich hauptsächlich um Beifuss handelt, in Form von Rollen oder Kegeln verbrannt. Beifuss ist das einzige Kraut, das sich mit allen Meridianen verbindet und die für die Therapie optimale Temperatur erzeugt.

Durch die Moxatherapie wird Energie von aussen zugeführt. Das geschieht oftmals sehr viel schneller und einfacher als in der Kräutermedizin. Hauptanwendungsgebiete der Moxatherapie sind unter anderem chronische Bronchitis, Melancholie und Depression, Durchblutungsstörungen, Impotenz oder sexuelle Unlust, in der Frauenheilkunde, bei Erkrankungen der Knochen und Gelenke sowie zur Steigerung der Leistungsfähigkeit. In der TCM wird sie insbesondere bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Blase, der Nieren oder bei Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Traditionelle Chinesische Medizin: Wärme- und Kühltherapie

Zu den in der Traditionellen Chinesischen Medizin angewendeten Behandlungsmethoden gehören auch die Wärme- und Kühltherapie. Die Wärme wird mithilfe von Strahlung oder Wärmeleitung zugeführt, zum Beispiel mit einem feuchten Wärmekissen, das in eine Wärmekissen-Hülle eingepackt ist. Das Wärmekissen wird mithilfe von Klettverschlüssen fixiert, damit es an der vorgesehenen Stelle bleibt. Die Hülle kann beispielsweise aus Frottee gefertigt sein, der die Eigenschaft hat, auftretende Feuchtigkeit aufzusaugen. Temperaturen zwischen 38 und 40 Grad Celsius reichen aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Schmerzen werden gelindert und Hautpartien entspannt. Die Wärmetherapie regt ausserdem den Stoffwechsel an und fördert die Durchblutung.

Bei der Kühltherapie wird ein Kältekissen aufgelegt, das es für unterschiedliche Körperpartien und auch für die Augen gibt, wobei die Behandlung direkt und indirekt angewendet werden kann. Durch die Kühlung werden Schwellungen vermieden. Gleichzeitig hat die Kühltherapie eine entzündungshemmende Wirkung und wird auch bei Lähmungen eingesetzt. Eine zusätzliche Wirkung der Kühltherapie ist, dass die Reizweiterleitung unterbunden wird, sodass sie auch bei der Behandlung von Schmerzen wertvolle Dienste leistet.

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