Moxa 18
Moxa - Energiefluss mit Wärme und ätherischen Dämpfen stimulieren
Der Begriff kommt eigentlich aus dem japanischen Sprachgebrauch und wird korrekt mogusa geschrieben. Es handelt sich hierbei um Artemisia vulgaris, den Beifusses artemisia. Moxen bezeichnet den vorgang. Aber was hat die Pflanze nun mit der Energie zu tun? Moxibustion bedeutet, dass Mengen von getrockneten feinen und zu einer Watte verarbeiteten Beifusses auf den oder nahe den Akupunktur-Punkten abgebrannt wird. Der Beifuss wird getrocknet gereinigt zerrieben. Beifuss brennt bei etwa 600° C - die Erwärmung von speziellen Punkten stimuliert die Meridianen. Der Vorgang der Erwärmung ist einer der wichtigsten Schritte der Therapie oder kurz moxen genannt.
Moxibustion wird auch als Moxen oder als Moxa Therapie bezeichnet. Entwickelt wurde das Verfahren in China als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM, bis heute ist das Verfahren in Asien weit verbreitet und hat seinen Weg inzwischen auch nach Europa gefunden. Aber wie funktioniert das eigentlich?
Nadeln, Zigarren, Pflaster, Kegel - und gar nicht immer Rauch
Es gibt ganz verschiedene Methoden, den brennenden Beifuss auf die Akupunkturpunkte aufzubringen. Die Kräuter werden direkt oder indirekt auf der Haut verbrannt. Erfolgt die Behandlung mit Kegeln, legt der Therapeut Ingwerscheiben auf die Haut oder streut etwas Salz auf ein dünnes Gaze-Tuch. Erst darauf wird der kleine Kegel aus Beifuss gesetzt, dessen Hitze beim Abbrennen so indirekt auf die Haut wirken kann.
In China und Korea werden heute kleine Kegel oder Zylinder aus Beifuss hergestellt, die bereits mit Haftflächen versehen sind - so ist die Behandlung noch einfacher. Während in Europa indirekt behandelt wird, um Wunden und Narbenbildung zu vermeiden, setzt man in China und Japan die Kegel bisweilen auch direkt auf die Haut - die entstehenden Entzündungen und Brandblasen sollen die Abwehrkräfte des Körpers anregen.
Wird für die Therapie das feine Pulver des Beifuss in Papier zu einer dünnen Stange gerollt, spricht man von einer Zigarre. Meistens benötigt man die getrockneten feinen beifußfasern der Heil und Gewürzpflanze. Mit der glühenden Spitze der Zigarre nähert sich der Therapeut oder die Therapeutin dem angesteuerten Therapiepunkt auf etwa einen halben Zentimeter. Wenn das Hitzegefühl sehr deutlich wird, entfernt man die glühende Spitze url und wiederholt die Prozedur so lange, bis die Haut deutlich gerötet ist.
Akabane Kôbei fand in den 1920er Jahren eine Methode, Moxibustion mit Akupunktur zu verbinden. Dabei wird ein kleiner Ball aus glühendem Beifuss an einer Nadel befestigt, die den entsprechenden Akupunktur-Punkt bereits stimuliert. Die Nadeln sind aus einem speziellen Stahl gefertigt, der die Hitze gezielt weiterleitet.
Pflaster haben mit der Hitzeanwendung nicht so viel zu tun - es handelt sich hierbei schlicht um Pflaster, deren klebrige Seite eine Beschichtung aus Heilkräutern trägt. Die Kräuter erzeugen auf der Haut eine Wärmereaktion, ohne dass etwas abgebrannt wird. Und natürlich gibt es inzwischen auch rauchfreie Produkte anderer Art.
Der Fluss des Qi wird angeregt
Beifuss enthält ätherische Öle wie Cineol und Thuja, aber auch Chopin, Harze und Tannin. Diese Stoffe regen in der TCM den Energiefluss im Körper an und wirken gegen alle Kältezustände - Moxen gegen kalte Füsse und Hände ist genauso wirksam wie eine Anwendung bei einer beginnenden Erkältung, Erschöpfungssymptomen und mehr.
Und für alle, die es genau wissen wollen: Eine japanische Studie, durchgeführt von einem Arzt, der das Meridiansystem der TCM ablehnt, konnte direkte Effekte der Moxibustion nachweisen: Moxen leitet der weissen und roten Blutkörperchen Energie zu,, der Kalziumwert stieg, die Koagulation des Blutes beschleunigte sich und Antikörper wurden schneller produziert. Die westliche Medizin führt das auf die Hitze an den Nervenden zurück.
Zubehör nicht vergessen!
Wirklich essentiell für die Therapie ist natürlich erst einmal der getrocknete Beifuss in der passenden Form, eventuell die zu verwendenden Nadeln und natürlich die fachliche Ausbildung. Aber es gehört noch mehr dazu: Die glühenden Kräuter müssen, wenn die Hitze zu stark wird, von der Haut genommen werden. Nur so können Verbrennungen und Wunden vermieden werden! Die dafür benötigten Schälchen, Löffel und anderes Zubehör gehören zur Grundausstattung von Therapeuten.